Dienstag, 26. Juni 2007

Runde 4: Cornflakes

Von einem, den sie Cornflakes nennen (Sternenstauner)

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Hey, was geht? Mein Name ist Cornflakes und ich weiß das ist ein ziemlich bescheuerter Name in meinem Business, aber was soll man machen. Wenn du dich einmal unter einem Namen etabliert hast, dann gibst du ihn so leicht nicht wieder auf.

Einmal hatte ich eine Kundin, die nannte sich Milch, kam sich wohl einfallsreich vor, die alte Schlampe. Aber als sie nicht bezahlen wollte, da bin ich dennoch nicht weich geworden. So einer bin ich nicht. Also um es kurz zu machen, aber vielleicht haben sie dass ja auch schon erraten, ich bin Privatdetektiv. Schnüffler vielmehr. Denn was ich mache, ist in anderer Leute schmutziger Wäsche zu wühlen. Ehebruch meist, oder Sucht. Das sind die Dinge mit denen ich mein Geld verdiene. Und nach getaner Arbeit geh ich mir meist einen Saufen. In der Spelunke neben an. Muss ja irgendwie damit klar kommen, dass ich ab und an ne Ehe scheitern lasse. Aber die Leute wollen ja Ergebnisse sehn. Also, Mann, was soll ich denn Machen. Geld wächst nun mal nicht auf Bäumen, und da muss man den Dingen schon manchmal nachhelfen. Ich hab da nämlich so eine ganz gute Verbindung mit einer, die für Geld fast alles macht. Die schick ich dann meist dem ahnungslosen Typen auf den Hals. Und ich drück auf den Auslöser und Zack: erwischt! Paar Tage später gibt es dann auch schon das Geld, sonst schick ich halt mal die schweren Jungs vorbei, oder? Da kenn ich dann auch nix.

Viele Freunde habe ich, es wird euch kaum wundern, nicht. Wenn ich bezahlt wurde, dann geh ich meist bei der vorbei, die für Geld fast alles macht, und wir machen einen drauf. Manchmal ist schon nen anderer bei ihr, dann geh ich mit meinem Geld in so einen Pornoschuppen, hol mir einen runter und dann geh ich in die Spelunke. Jetzt denkt bloß nicht, dass ich oberflächlich sei, oder so. Ich habe nämlich auch die Klassiker gelesen. Hier: Sarte und so. Marx und die ganze Bagage. Sogar mal Paulo Coelo, den Vater aller Gutmenschen. Nur beeindrucken lass ich mich nicht von dem ganzen Scheiß. Ich hab das Leben nämlich schon vor langem als unbarmherzige Realität akzeptiert. Von dem ganzen träume-dein-Leben-Gesülze, da hab ich die Schnauze mal gestrichen voll. Ist doch so: du fängst an dir was aufzubauen, oder du denkst deine Alte liebt dich. Und eh du es dich versiehst, zieht sie mit nem anderen ab, nur weil der Mercedes fährt. Klar würde sie das niemals zugeben, aber innere Werte oder so konnte ich bei dem Spaten ja nun mal nicht erkennen. Und was bleibt dir dann? Die Kneipe, die Pornos, der Suff... und ne Ladung Asperin zum aufstehen. Nee, also mir macht keiner mehr was vor. Das Leben ist ne Schlampe, die dir nur wehtut. Und deshalb scheiß ich auf so einiges. Nur damit ihr wisst mit wem ihr es hier zu tun habt.

- Fortsetzung folgt -

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