Sonntag, 30. September 2007

Runde 7: Basilikum

Basilikum: Als Jesus am See von Galiläa entlangging sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer[i]. (qos)


Da steht Basilikum in einem Topf auf der Fensterbank. Und wächst. Sonne wirft schräges Licht ins Zimmer, Punkte tanzen, grüne Schatten an der Wand.

The wind that shakes the barley.
Barley.
Fields of gold.
Traurigkeit fällt ab, bleibt zurück,
am Grund durchwachter Nächte.

Basilikum. Von allem etwas, bitte. So ungefähr. Nicht zuviel Sonne, nicht zuviel Wasser, nicht zuviel Wind. Eben so, dass es gerade geht und wenn es zuviel wird – oder zuwenig – oder – dann stirbt er.

Wir gehen weg von hier, immer weg.
In uns bricht trockenes Holz,
Reisig vielleicht,
brennt, lichterloh.

Wir staunen Bananen an,
kein Blatt bricht, es bindet (ewiglich?).
Züge führen fort,
fahren dort,
gen Süden.

An Bord
Gedanken, Träume, Wünsche,
Hoffnungen vielleicht.

and night after night she would stand at the shore
and dream of the love that she knew before
the tide roles out
the tide roles in
without a thought for the ways of men[ii].

Tut es weh?
Wir horchen,
Herz schlägt (es blutet also immerfort),
- Geh nicht -
Wir gehen, auf's Neue,
zu uns hin,
von uns fort.

Ich küsse dich.
Gieße, scheine, wehe.
Rede, lausche, lache.

Basilikum in einem Topf auf der Fensterbank.
Ich weiß es nicht.
Er wächst.
Doch morgen schon,
beim nächsten Aufwachen –
er weiß es nicht –
mag ich tot sein.


[i] Mk 1,16.
[ii] Sting: The pirate`s bride.